Bild von Alexandra Koch auf Pixabay
16/06/2021

Was unsere Leser*innen am allermeisten interessiert…

Hilfe! Wir haben eine Existenzkrise! Derzeit erleben wir eine Entwicklung, die uns als Redaktion vor ganz grundlegende Fragen stellt: Wer sind wir und was wollen wir? Keine Sorge, dies ist kein Grund zur Panik, sondern eher eine positive Entwicklung. Worum geht es?

Amal, Berlin! ist vor fast fünf Jahren (ja, die Vorbereitungen zur dann hoffentlich erlaubte Party laufen) als Projekt für Neuangekommene aus Syrien, Afghanistan und Iran entstanden. Wir wählten damals den Begriff „Neuangekommene“, weil nicht alle der damals Eingereisten Geflüchtete waren und sich viele aus dem Team nicht als „Flüchtling“ labeln lassen wollten. Klingt es doch passiv und hilflos.

Heute sind die Neuangekommenen von damals schon ziemlich lange da. Mehr noch, viele sind gerade dabei, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen. Aus Neuangekommenen werden Deutsche. Was wird dann aus Amal?  Genau! Wir werden dann entweder

a.) überflüssig oder
b.) ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.

Wir haben uns für  b.) entschieden, denn wir sind überzeugt, dass weiterhin Menschen aus den Ländern südlich und östlich des Mittelmeeres nach Deutschland kommen werden, die sich informieren und mitreden wollen. Auch gehen wir davon aus, dass auch Menschen, die schon länger hier sind und sogar einen deutschen Pass in der Tasche tragen, gerne in verschiedenen Sprachen die Nachrichten verfolgen.

Wie stark der Trend zum roten Pass ist, zeigt ein Blick auf unsere Klick-Statistik: Artikel zu Themen rund um die Staatsbürgerschaft sind ganz oben auf unserer Top Ten-Themenliste. Sie werden besonders viel geklickt. Samer Masouh hat in der vergangenen Woche ein Interview mit dem Rechtsanwalt Jalal Amin gemacht. Er erklärt, welche Vorteile die Staatsbürgerschaft mit sich bringt und was man tun muss, um sie zu bekommen.

 

Übrigens, Jalal Amin werden wir in nächster Zeit bestimmt noch häufiger interviewen. Er ist nicht nur einer der bekanntesten syrischen Anwälte in Berlin, spezialisiert auf Ausländer- und Aufenthaltsrecht. Er kandidiert auch bei der Wahl im September um einen Platz in der Bezirksverordnetenversammlung von Berlin Mitte.

Pünktlich zum Wahlkampfauftakt bereiten wir unsere Berichterstattung vor. Wir richten uns an eine ganz besondere Zielgruppe. Mindestens 80 000 Menschen aus einem arabischen Land, Iran oder Afghanistan haben seit der letzten Bundestagswahl die deutsche Staatbürgerschaft bekommen und es gilt diese Erstwähler*innen gut zu informieren und zu motivieren, zur Wahl zu gehen. Natürlich richten sich die Beiträge zum Wahlkampf, die Interviews mit Kandidat*innen und unsere Talk-Formate auch an alle, die schon lange oder noch lange nicht wählen dürfen. Wahlkampfberichterstattung Amal-Style, eben! Das hört sich spannend an, oder? Planen Sie vielleicht auch gerade Themen, mit denen Sie ihre Zeitung zum Wahlkampf füllen können? Hätten Sie vielleicht auch Interesse an einer Reportage zum Thema Erstwähler*innen oder einen  Kommentar? Melden Sie sich einfach bei uns: Wir nehmen gerne Bestellungen für Beiträge entgegen.

Fotos: Andrea Koch auf Pixabay, Samer Masouh

Amal, Berlin! berichtet auf Arabisch und Farsi/Dari über alles, was in Berlin wichtig ist. Gerne übersetzen wir einzelne Artikel auch ins Deutsche und stellen sie Redaktionen gegen Honorar zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich per Mail an:
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