„Amal ist wie eine klassische deutsche Lokalzeitung – nur eben auf Arabisch, Persisch und Ukrainisch“, sagen wir oft, wenn wir Außenstehenden erklären, was wir eigentlich machen. Um die Zukunft der Lokalzeitung ging es am Mittwoch, 19. Juni, bei einer Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus. Mit dabei: Khalid Al Aboud, Redakteur in der arabischen Redaktion von Amal, Berlin! Die anderen Gäste: Lorenz Maroldt, Chefredakteur vom Tagesspiegel. Steffen Grimberg, Vorsitzender vom Deutschen Journalistenverband Berlin, David Biesinger, Chefredakteur vom Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Alle Befragten waren sich einig, dass die Lokalberichterstattung wichtig ist, aber die traditionellen Geschäftsmodelle hier nicht mehr greifen. Diskutiert wurden die Änderung des Gemeinnützigkeitsrechts und Fördermodelle wie zum Beispiel in Wien, aber auch die Unterstützung für Audio- und Videoformate durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).
Sie erklärten den Abgeordneten, wie die Berichterstattung aus den Bezirken funktioniert und wie schwierig es ist, in einer großen Stadt neben den großen Themen auch die kleine Nachbarschaft nicht aus dem Blick zu verlieren. Für Amal ist die Lage da nochmal anders. „Unser Bezirk ist nicht durch Geografie definiert“, erklärte Khalid Al Aboud den Politiker:innen. „Unser Bezirk ist durch die Sprache definiert. In meinem Fall ist es das arabisch sprechende Berlin.“ Khalid Al Aboud rief die Politiker:innen dazu auf, diesen Bezirk nicht aus den Augen zu verlieren – insbesondere nicht im Kontext der anstehenden Wahlen. „Redet mit uns“, sagte er und verwies auf die wachsende Zahl von Wählerstimmen von Berliner:innen, die jetzt eingebürgert sind.