Sind die Geflüchteten Schuld, dass die CORONA-Inzidenz
noch so hoch liegt? Großfamilien, heimliche Shisha-Abende und Jugendliche, die zu lässig sind, um Maske zu tragen, werden gerne als Treiber der Pandemie bezeichnet. Sind Menschen mit arabischen und afghanischen Wurzeln vielleicht auch besonders skeptisch, wenn es ums Impfen geht? Die Diskussion um diese Themen reißt nicht ab und natürlich haben wir uns auch mit dem Thema beschäftigt. Oft hat die Debatte jedoch oft eine hässliche Schlagseite. Da geht nicht in erster Linie um Fakten, sondern um die Verbreitung von Hass.
Dagegen haben wir etwas!
Amal berichtet zuverlässig und professionel über alles, was im der Pandemie zu tun hat und was man sonst so wissen muss, wenn man in Deutschland mitreden will. Unsere Leser*innen wissen, was in den Impfzentren los ist, welche Lockerungen für Geimpfte gelten und welche Beschränkungen für Treffen mit der Familie gelten. Hierbei geht es auch nicht nur um die Vermittlung von Fakten: Sondern auch darum, den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu stärken. Wenn alle Bescheid wissen, was los ist, können auch alle zusammen die Probleme lösen.
Das hat auch die Beauftragte der Bundesregierung für Integration Annette Widmann-Mauz hervorgehoben. Gestern war Amal-Redakteurin Amloud Alamir im Kanzleramt zu Interview. Dabei gab Widmann-Mauz auch eine neue Kampagne bekannt: In diesen Tagen werden Flyer zum Aushängen auf Arabisch, Dari/Farsi und Türkisch an mehr als 50.000 Hausarztpraxen geschickt. Die Idee: Patient*innen, die sich über CORONA informieren wollen, werden auf das Informationsangebot von Amal und von dem türkischen Sender Metropol FM hingewiesen.
Am Ende des Interviews grüßte die Integrationsbeauftragte auf Arabisch zum Zuckerfest. „Id Said!“ wünscht sie allen Muslim*innen. Bleiben Sie gesund!
Das ist auch das Motto von unserem Zuckerfest-Video. Es wird pünktlich zum Fest heute Abend über unsere Social Media Kanäle ausgespielt. Nouh Ibrahim hat es für uns gestaltet.
Damit sind wir beim eigentlichen Thema dieses Newsletters:
Ramadan und Zuckerfest unter CORONA-Bedingungen
Jalal Hussaini beschreibt in einem Video, wie sein Alltag im Ramadan in Hamburg aussieht. Er nimmt seine Zuschauer*innen mit zum Einkaufen in afghanischen Geschäften, spricht mit alteingesessenen und neuangekommenen Afghnan*innen in der Hansestadt: Wie feiern sie Ramadan und Zuckerfest? Welche Traditionen übernehmen sie aus der alten Heimat? Was ist in der neuen Heimat dazugekommen und was macht CORONA mit ihnen? Das Video ist auch auf der Seite der Körber-Stiftung und beim Hamburger Abendblatt erschienen. Hier geht es zum Video.
Kann man so überhaupt fasten?
Mit dieser Frage hat sich Anas Khabir beschäftigt und mit Muslim*innen in Berlin gesprochen: Gerade für alleinstehende Männer – und davon gibt es in der syrischen Community viele – ist es hart, wenn im Ramadan alle öffentlichen Zusammenkünfte CORONA-bedingt ausfallen. Was kann man machen, um trotzdem ein schönes Fastenbrechen hinzubekommen? Was tun gegen Einsamkeit und Heimweh? Antworten auf viele Fragen gibt es in diesem Video und – um es vorweg zu nehmen: Natürlich kann man immer und überall fasten und das Fasten brechen!
Amal, Salon! im Ramadan: Das Staffelfinale
Gestern Abend haben wir die letzte Folge unseres Ramadan-Salons gestreamt. Dawod Adil hat eine afghanische Familie in Berlin besucht mit ihr gegessen und geplaudert. Man hat fast den Eindruck selbst mit am Tisch zu sitzen. Das Format ist sehr beliebt und inzwischen gut etabliert. Unsere Zuschauer*innen freuen sich, in diesen zum Teil ja ziemlich einsamen Zeiten ein bisschen Abwechslung und Kultur zu bekommen und gerade unter den Künstler*innen ist der Amal, Salon! auch beliebt: Wo sonst haben sie im Moment die Möglichkeit vor einem größeren Publikum aufzutreten? Der Salon hat auch noch einen interessanten Nebeneffekt: Künstler*innen, die in Berlin im Exil leben, kommen über die Facebook-Konzerte in Kontakt mit anderen Exil-Künstler*innen in anderen Städten und werden auch in den Heimatländern wahrgenommen. Man kann gespannt sein, was dieser Remix der Einflüsse hervorbringt.
Angst, dass Dänemark Schule macht
Dies Video ist unser erfolgreichster Post diese Woche. Anas Kahbir hatte einmal wieder ein gutes Gespür dafür, was unsere Leser*innen bewegt: Die Situation in Dänemark. Seit die dänische Regierung angefangen hat, Geflüchteten aus Syrien Ausreiseaufforderungen zuzuschicken, macht sich auch unter Syrer*innen in Panik breit: Wird die Bundesregierung diesem Politik-Beispiel folgen? Was ist von einer neuen Regierung nach der Bundestagswahl im September zu erwarten? und vor allem: Was passiert mit syrischen Geflüchteten, wenn sie nun zwangsweise wieder zurück nach Syrien kommen? Die dänische Regierung sagt: Damaskus ist sicher. Es gibt begründete Skepsis daran.
Fotos: Amloud Alamir, Privat.
Amal, Berlin! berichtet auf Arabisch und Farsi/Dari über alles, was in Berlin wichtig ist. Gerne übersetzen wir einzelne Artikel auch ins Deutsche und stellen sie Redaktionen gegen Honorar zur Verfügung.
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