stabile Autos, gut trainierte Fussballspieler und absolute Pünktlichkeit: Das war es, was Samer Masouh an Deutschland bewundert hat und als er 2015 erfuhr, dass er Asyl in Berlin bekommen würde, war er überglücklich. Berlin als Hauptstadt Deutschlands hielt er für den Superlativ der Perfektion. Dann kam er an, fuhr U-Bahn, sah die Obdachlosen am Bahnhof Zoo in die Ecke pinkeln und erfuhr, dass das mit den Flughäfen hier auch so eine Sache ist. Am meisten enttäuscht ihn – den studierten Juristen – die nachlässige Gesetzestreue der Deutschen. Haschisch ist verboten – doch kann man es überall kaufen und keiner macht etwas. Und, was die Pünktlichkeit angeht, da halten die Deutschen auch nicht, was das Klischee verspricht: „Wie kann es sein, dass Menschen, die so viel Wert auf Pünktlichkeit legen, mehrere Stunden im Wartezimmer von Ärzten warten, obwohl sie einen Termin haben?“, fragt er. Das alles konnte ihn nicht davon abhalten, sich zu verlieben: In eine verrückte, aufregende, wiedersprüchliche Stadt und er findet es super, dass er darüber einen Artikel schreiben kann, der dann auch noch in einer deutschen Zeitung veröffentlicht wird. Apropos: Haben Sie Interesse? Wir übersetzen den Artikel gern und stellen ihn gegen ein verhandelbares Honorar bereit. Melden Sie sich einfach bei uns.
Apropos Übersetzung. Wir haben in den letzten Tagen viel übersetzt. Nämlich die Informationen rund um die neue CORONA-App. Wozu ist sie gut? Sind die Daten sicher? Was passiert, wenn ich positiv gestestet werde? Warum sehen manche Menschen die APP trotzdem kritisch? Amal berichtet ausführlich und zweisprachig auf Arabisch und Farsi. Zusätzlich haben wir auch ein Interview mit der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer, die im Interview erklärt, wieso die Bundesregierung die APP einführt. Diese Beiträge können Sie gerne in Ihren Kanälen teilen und an Interessierte weiterleiten. Dazu sind sie da – wie ja alle unsere Beiträge. Hier geht es zum Artikel auf Arabisch und hier zum Bericht auch Dari/Farsi. Auch unser Video gibt es in beiden Sprachen. Es ist ein Stück echtes Amal-Teamwork: Gedreht und geführt würde das Interview von Dawod Adil und Maryam Mardani. Übersetzt und bearbeitet wurde es dann von Khalid Alaboud und Anas Khabir.
اپلیکیشن کرونا در آلمان Corona-warn-app#برلین
Gepostet von Amal berlin news farsi-dari am Dienstag, 16. Juni 2020
Der Champ
Yama Saeedi ist derzeit die Nummer drei der deutschen Profi-Boxer und er hat noch Ehrgeiz für mehr. Noorullah Rahmani hat mit ihm gesprochen. Warum? Weil Saeedi nicht nur einen deutschen Pass hat, in Deutschland aufgewachsen und zum Champ geworden ist, sondern wegen seiner afghanischen Wurzeln. Das macht ihn für uns interessant und für manche unserer Leserinnen und Leser zu einem Vorbild.
Ähnliches gilt auch für die Frau, die Amloud Alamir interviewt hat. Lamya Kaddor. Klar, Anlass für das Interview mit der Islamwissenschafterin und Religionslehrerin war ihre neue Studie zu Islamfeindlichkeit bei Jugendlichen in Deutschland. Besonders interessant ist Kaddor für uns aber auch, weil sie wegen ihrer syrischen Wurzeln beide Welten kennt. Auch sie ist eine Frau, mit der sich Neuangekommene identifizieren und orientieren. Kaddor hat eine breite Diskussion ausgelöst, weil sie kürzlich beschlossen hat, dass es Zeit sei, ihre Herkunft nicht mehr zu thematisieren. Nicht in ihrem Lebenslauf, nicht auf den Klappentexten ihrer Bücher und auch nicht, wenn sie einmal wieder in einer TV-Talkshow anmoderiert wird. Hier geht es zum Interview mit ihr auf Arabisch.
Ist Sex schmutzig?
Es ist die Geschichte von Flo und Sonjuscha. Beide sind in ganz besonderer Weise von der CORONA-Krise betroffen: Sie sind Sexarbeiterinnen. Aora Helmzadeh spricht mit ihnen über ihre Arbeit und darüber, dass aus der Politik die Forderung laut wird, Sexarbeit nicht wieder zu erlauben. Bei unseren Leserinnen und Lesern hat dieser Artikel zu einer Diskussion geführt. Allerdings sehen hier die meisten die Idee, Prostitution zu verbieten sehr positiv. Hier geht es zu ihrem Artikel auf Farsi.
Hattet ihr auch schon mal Probleme mit eurem deutschen Pass?
derzeit bereitet Anas Khabir einen Beitrag zu einem heiklen Thema vor. Immer wieder gibt es Berichte von eingebürgerten Syrern und Syrerinnen, die bei der Einreise in ein arabisches Land Probleme bekommen. In manchen Fällen werden sie aufgefordert, ihren syrischen Pass vorzuzeigen oder ihnen wird sogar unterstellt, dass sie den deutschen Pass gefälscht haben. Der Reisewarnung des Auswärtigen Amtes ist zu entnehmen, dass es ein bekanntes Problem ist. Wir haben eine Umfrage gemacht und viele Leserinnen und Leser haben von ihren Erfahrungen berichtet. Der Beitrag dazu wird in Kürze online gehen. Eine andere Umfrage hat Ahmad Kalaji in seiner letzten Folge von „Schu al Sira – Was ist die Story“ gestartet. Um sich daran zu beteiligen, braucht man nicht Arabisch zu können. „Wie findet ihr meine neue Frisur?“, will er wissen. Hier geht es zum Video von Ahmad Kalaji und AbdolRahman Omaren (Text).
Der Rest
Es wird zunehmend schwierig, die Themen für diesen Newsletter auszuwählen. Als wir angefangen haben, konnten wir noch über alle Berichte schreiben, die wir im Laufe der Woche recherchiert und veröffentlicht haben. Jetzt sind es viel zu viele geworden. Ein Video möchten wir Ihnen noch besonders empfehlen. Unser neuer Kollege in Hamburg Jalal Hussaini hat ein Video über die Islamische Sammlung in Hamburg gemacht. Man merkt, dass er ein bekannter Doku-Filmer ist.