Foto: Mutaz Enjila

Amal, Hamburg! bekommt Verstärkung

Das Team von Amal, Hamburg!, das seit April tagesaktuell auf Arabisch und Farsi/Dari aus Hamburg berichtet, ist gewachsen. Seit Juli verstärkt Mutaz Enjila die arabische Redaktion. Enjila hat als TV-Journalist in Syrien, Ägypten und der Türkei gearbeitet und lebt mit Frau und vier Kindern seit vier Jahren in der Hansestadt. Er hat nach der Weiterbildung an der Hamburg Media School ein Praktikum beim Evangelischen Presseverband in Norddeutschland absolviert. Hier wurde er mit Unterstützung des Hauptbereiches Medien der Nordkirche übernommen, um mit einem großen Teil seiner Arbeitszeit die Redaktion von Amal, Hamburg! zu unterstützen. Vielen Dank EPN!


Und, wo wir gerade bei den positiven Nachrichten in eigener Sache sind: Wir freuen uns, dass in der kommenden Woche am Rande des Campfire-Festivals in Düsseldorf das erste bundesweite Netzwerktreffen von Exilmedienmacher*innen stattfindet. 45 Journalistinnen und Journalisten haben die Einladung von Amal angenommen. Es soll darum gegen, sich (besser) kennenzulernen, Ideen und Erfahrungen auszutauschen. Hier geht es zum Programm des Festivals:

Dürfen Flüchtlinge Heimaturlaub machen?

Über diese Frage wird in der syrischen Community in Deutschland derzeit heftig gestritten. Hintergrund ist die Ankündigung von Bundesinnenminister Horst Seehofer, dass Geflüchtete, die nach Syrien in den Urlaub fahren, ihren Aufenthaltsstatus verlieren. Khalid Alaboud hat sich unter Syrern in Deutschland umgehört: Manche sehen darin eine weitere Verschärfung des Asylrechtes: Schließlich gibt es ja auch gute Gründe, ab und zu nach Syrien zu reisen, wenn man zum Beispiel alternde Verwandte nocheinmal sehen möchte. Dafür sind sie bereit, das Risiko einer Reise in ein unsicheres Land einzugehen. Andere sehen genau dies als Risiko: Diese Reisen böten der deutschen Politik doch geradezu eine Steilvorlage, Abschiebungen auch nach Syrien durchzuführen. Noch andere sehen das Thema Syrienurlauber ganz prinzipiell kritisch: Sie vermuten, dass sich unter den Reisenden viele Anhänger von Bashar al Assad befinden. Nach dem Motto: Ein echter Oppositioneller würde nicht auf die Idee kommen, nach Syrien zu reisen. Das klingt nach einem spannenden Thema, richtig?  Hier geht es zum Artikel auf Arabisch.  Wenn Sie den Artikel in deutscher Übersetzung für Ihre Zeitung bestellen wollen, schreiben Sie uns.

Religion ist die Ursache für fast alle Konflikte, oder?

Unsere Reporterin Asmaa Yousuf war beim diesjaährigen Treffen der Organisation “Religions For Peace”. Mehr als 1000 religiöse Persönlichkeiten kamen in Lindau am Bodensee zusammen, um über Glauben, Konflikte und deren Lösungen zu beraten. Besonders interessant fand unsere Autorin die Begegnung mit Frauen aus Nordafrika, die im Spannungsfeld von Religion und Politik agieren. Sie sprach mit der tunesischen Politikerin von al Nahda Meherzia Labidi und mit der ägyptischen Migrationsministerin Nabila Makram. Auch, wenn im normalen Leben Welten zwischen Beiden liegen, bei “Religions For Peace” können sie auf einem Podium sitzen. Hier geht es zu den Bericht auf Arabisch.

Sagt nicht, ihr hättet es nicht gewußt!

vergangene Woche reiste das Amal-Team nach Sachsen. Einen Tag begleiteten wir die SPD-Bundestagsabgeordnete Susan Rüthrich. Wir trafen engagierte Jugendliche in Radebeul, die mit Kindern in den Sommerferien Zirkusfreizeit machen. In Meißen besuchten wir die Organisation “Buntes Meißen” in deren Büro die Spuren der vergangenene Brandanschläge noch deutlich zu sehen sind und wir genossen die friedliche Stimmung im internationalen Garten, wo Alteingesessene und Neuangekommene nebeneinander Gurken, Tomaten und Sonnenblumen ziehen. Hier geht es zum Video von Dawod Adil.

Apropos: Amal berichtet natürlich auch ausführlich und live von der Unteilbar-Demo in Dresden. Unser Reporter Ahmad Alrifaee ist schon auf dem Weg.

Fotos: Abdolrahman Omaren & Ahmad Alrifaee