Eine andere Geschichte gegen den Trend hat Amal-Redakteurin Sona Sahar in dieser Woche aufgegriffen: Sie handelt von Mahdi Akhlaqi. Der dreißigjährige Azubi aus Afghanistan hat vor drei Jahren etwas gemacht, das sich nicht viele trauen: Er hat eingegriffen. Morgens um vier – er war auf dem Weg zur Frühschicht – beobachtete er, wie ein Mann auf einen anderen eingeschlagen und -getreten hat. Er griff ein, rief die Polizei und verfolgte den Täter. Dieser wurde daraufhin gefasst und vor Gericht gestellt. Wie es so ist, musste Mahdi Akhlaqi dann unzählige Male zur Polizeiwache und vor Gericht und sein Mut brachte ihm jede Menge Stress ein. Seine Geschichte hätte auch so weitergehen können, wie die des jungen Syrers, der vor einem halben Jahr in Hamburg eine Messerattacke stoppte und anschließend von Hass und Zweifeln in den sozialen Medien überzogen wurde. Doch es kam anders. Mahdi Akhlaqi musste sich zwar auch erst eine Menge anhören, aber jetzt wurde ihm die Mut-Medaille des Landes Bayern verliehen. Sona Sahar erzählt er davon im Interview. Er ist stolz, dass er sich damals getraut hat und er möchte gerne, dass mehr junge Afghanen seinem Beispiel folgen: „Wenn wir in ein neues Land kommen, treffen wir auf eine andere Sprache und Kultur. Wir sollten uns bemühen, gute Vertreter Afghanistans zu sein und positiv mit der lokalen Gesellschaft in Kontakt zu treten. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass es sowohl uns selbst als auch anderen zugutekommt, wenn wir helfen und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen,“ sagt er. |