Im Moment ist viel im Umbruch. Viele Menschen sind voll Sorge: Was wird aus dem Nahen Osten? Was passiert mit uns hier in Deutschland? Wie überleben wir in all dem Hass und was bleibt von unserer Demokratie? Viele Menschen haben dass Gefühl, dass sie ihre Identität lieber nicht preisgeben. Sie fürchten gewaltsame Reaktionen, wenn sie sich als Juden zu erkennen geben oder sich zu ihrer Verwandtschaft in Gaza bekennen. Natürlich, der Konflikt in Nahen Osten und seine Auswirkungen auf Deutschland hat auch in dieser Woche unsere Arbeit bestimmt. Weiter unten in diesem Newsletter finden Sie einige Leseempfehlungen hierzu.Wer bin ich?Zunächst einmal soll es aber viel grundsätzlicher um die Frage der Identität gehen. Was macht uns eigentlich aus? Viele Menschen definieren sich über ihren Job. Zu diesen gehört auch Nataliia Yakynovych aus unserer ukrainischen Redaktion in Berlin. Sie beschreibt in der neuen Folge ihrer Kolumne, wie sie diese Job-Fixiertheit in die Krise gestürzt hat. Immer wieder. Mehrfach hat sie ihren Job verloren und jedes Mal musste sie sich neu erfinden. Keine Angst. Das was Sie hier erwartet, ist nicht noch ein deprimierender Text über das triste Leben einer Exilantin. Nataliia Yakynovych schreibt mit leichter Feder (sagt man das heute noch?). Man merkt, sie macht sich Gedanken, hat dabei aber nicht verlernt, über sich selbst zu lachen. Ihr Rat an die ukrainischen Leser:innen, die wie sie hier in Deutschland leben: Seid nett zu Euch selbst und gesteht Euch zu, dass Euer Leben im Ausnahmezustand ist. Den Text finden Sie in deutscher Übersetzung auf unserer deutschen Webseite. Dort finden Sie auch Was sich unsere Leser:innen wünschenWir haben in der vergangenen Woche mehrere Anfragen von Leser:innen des Newsletters bekommen, den Artikel von Sona Sahar zum Abschied von Olena Iskorostenska ins Deutsche zu übersetzen. Wir bedanken uns für die Anfragen und haben den Text natürlich gerne ins Deutsche übersetzt. Im Grunde geht es in diesem ganz besonderen Artikel, den Sona Sahar aus der afghanischen Amal-Redaktion in Frankfurt über ihre ukrainische Kollegin geschrieben hat, auch um Identität. Oder zumindest um einen Teil der Identität vieler Migrant:innen hier in Deutschland, die oft – so Sona Sahar – wenig solidarisch miteinander umgehen. „Sie sehen Einwanderer:innen aus anderen Ländern oft eher als Konkurrent:innen denn als Verbündete“, schreibt sie. Diesem Trend möchte sie etwas entgegensetzen. Hier geht es zu ihren Text auf Deutsch und hier auf Dari. Liebe Polizei von Berlin…Ebenfalls auf der deutschen Amal-Seite finden Sie einen übersetzten Beitrag von Khalid Al Aboud. Er beschreibt darin, was derzeit viele ärgert: Wieso ist es nicht möglich, friedlich seine Solidarität mit den Menschen in Gaza auszudrücken. Ihn nervt, dass die allermeisten Demonstrationen zu diesem Thema verboten sind oder oft kurz nach Begin von der Polizei aufgelöst werden. Ihn nervt auch, dass sie immer häufiger von der Berliner Demo-Szene gekapert werden und sich viele politische Gruppen nicht mehr trauen, Demonstrationen anzumelden, weil sie fürchten, dass ihnen die Situation entgleitet und sie dann für Ausschreitungen verantwortlich gemacht werden. Hier geht es zur deutschen Übersetzung des Textes. |