آغازی دیگر در برلین
16/03/2022

Insider Tipps: So findet man in Hamburg einen Kita-Platz

Amal-Redakteur Jalal Hussaini kennt sich aus, wenn es um die praktischen Fragen des Lebens mit Kindern geht. Er ist Vater von drei kleinen Kindern und das bringt ihn immer wieder – nein, nicht an den Rand der Verzweiflung – sondern zu richtig guten Themen. Nachdem er neulich zum Thema Sprachförderung für Kita-Kinder und sich davor schon einmal der Frage nachgegangen ist „Wie lebe ich mit kleinen Kindern in einem Altbau in Hamburg, ohne von meinem Nachbarn umgebracht zu werden?“, hat er diese Woche praktische Tipps für Eltern zusammengestellt, die in Hamburg das Unmögliche wagen und einen Kita-Platz suchen. Hier geht es zu seinem Text auf Farsi.

„Die Freiwilligen haben mir nicht geholfen, weil ich eine andere Hautfarbe habe“

Es sind dramatische Szenen am Hauptbahnhof von Berlin und Hamburg. Menschen am Ende ihrer Kraft steigen aus den vollen Zügen. Sie haben schreckliche Tage voller Angst, Gewalt und Zerstörung hinter sich. Unter den Ankommenden sind auch viele Jugendliche aus arabischen Ländern und viele von ihnen haben zu dem Horror der Flucht aus dem Krieg auch noch eine andere traumatische Erfahrung gemacht: „Wie alle andere bin ich viele Stunden lang gelaufen, bis ich zur polnischen Grenze kam. Da warteten die hilfsbereiten Freiwilligen, um die Menschen weiterzubringen und sie zu versorgen. Mich haben sie angeguckt und stehengelassen. Weil ich nicht ihre Hautfarbe habe!“, erzählt eine Studentin aus Algerien. Sie ist wie viele Tausende andere arabische Studierende vor Jahren zum Studium in die Ukraine gekommen. Galten die ukrainischen Unis doch als gute Wahl für Studierende, die sich Westeuropa nicht leisten konnten oder mit Stipendien von ihren Regierungen geschickt wurden. „In drei Monaten sollte ich mein Medizinexamen machen. Was nun passiert, ist völlig unklar“, erzählt sie. Amal-Reporterin Amloud Alamir war am Bahnhof von Berlin und hat dann mit zahlreichen Studierenden aus arabischen Ländern gesprochen, die in ähnlich verzweifelter Lage sind und die alle von Diskriminierung und Rassismus berichten. „Sie haben gesagt: Die Hilfe ist nur für Ukrainer. Nicht für Euch. Dabei kommen wir doch aus der gleichen Katastrophe“, erzählt eine andere junge Frau, die auf der Flucht krank wurde und dann aber bei Arzt eine teure Rechnung bezahlen musste, während die anderen Flüchtenden gratis behandelt wurden. Das Thema, wie mit den zigtausend ausländischen Studierenden umgegangen werden soll, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten, ist zwar nur ein Randaspekt angesichts der dramatischen Lage, aber sicherlich eine Frage, auf die schnell eine gesetzliche Regel gefunden werden muss. Hier geht es zum Video.

„Als ich in Deutschland ankam, lag ich einen Monat im Bett wie betäubt!“

Zainab Farahmand ist eine Powerfrau. In Afghanistan arbeitete sie als Reporterin für afghanische Medien und berichtete auch regelmäßig für die deutsche Zeitung „Die Welt“. Mutig, gut ausgebildet und sehr aktiv! Klar, als die Taliban die Macht übernahmen, konnte sie nicht bleiben und sie kam mit Unterstützung von Reporter Ohne Grenzen nach Deutschland. „Als ich hier ankam, war ich sehr erleichtert. Endlich in Sicherheit. Statt allerdings loszulegen und mein neues Leben zu genießen, an meiner Karriere zu arbeiten und die Sprache zu lernen, passierte etwas sehr beunruhigendes: Ich legte mich ins Bett, konnte nichts mehr machen und konnte auch nicht schlafen“. Zainab Farahmand hat einen sehr persönlichen Text geschrieben, in dem sie ein sehr typisches Phänomen beschreibt. Viele Geflüchtete brauchen nach ihrer Ankunft Wochen und Monate bevor sie ihre neue Umgebung wahrnehmen können. Für die Menschen, die den Neuangekommenen helfen wollen, ist dies oft sehr irritierend und es kann zu Missverständnissen führen, weil die angebotene Hilfe nicht angenommen wird. Zainab Farahmand beschreibt, wie sie sich nach einer Weile aufrappeln konnte. Hier geht es zu ihrem Text auf Deutsch.

 

Jetzt ist Zainab Farahmand Praktikantin bei Amal,Berlin! und sie hat ihren Text im Rahmen unserer Kooperation mit dem Tagesspiegel geschrieben. Zum Frauentag am 8. März haben (fast) alle Amal-Redakteurinnen und zahlreiche Praktikantinnen an der Spezialseite mitgeschrieben. Auf unserer deutschen Webseite finden sie die Texte ebenfalls und hier geht es zur Sonderseite des Tagesspiegel.

Es ist wie die Geburt meines ersten Kindes

Wassim Mukdat hat sein erstes Album in Deutschland herausgebracht und natürlich feiern wir das mit ihm und seiner phantastischen Band. Wassim Mukdat spielt für Amal eine ganz besondere Rolle, denn er hat damals vor fünf Jahren die Musik zum Launch unserer Webseite gemacht. Das war an seinem zweiten Tag in Berlin und wir erinnern uns wie heute daran, wie er und seine Partnerin in unserem Studio saßen und ihr Stück einspielten. Lange hat er mit seiner Band an dem neuen Album gearbeitet und vergangene Woche wurde es endlich feierlich vorgestellt. „Ich fühle mich wie bei der Geburt meines ersten Kindes“, beschreibt er und fügt hinzu: „Ich hoffe, dass es sich gut entwickelt und bald Geschwister bekommt“. Hier geht es zum Video.

Bilder: Amloud Alamir, Zainab Farahmand, Anas Khabir
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