Foto: Ahmad Kalaji

Guckt Euch das an, wenn Ihr findet, dass es in Deutschland zu kalt ist

Eigenlob stinkt, sagt man. Aber irgendwie müssen wir jetzt doch mal protzen. Die vergangene Woche war, was die Zahlen anbelangt, die erfolgreichste Woche in der Geschichte von Amal. Hier das Beweisfoto:

Motor für diese Bewegung waren drei Beiträge: Ein Interview mit der berühmten Anwältin Nahla Osman über Familienzusammenführung und die neuen Einwanderungsgesetze; ein Beitrag über die Nachwuchssorgen bei der Berliner Polizei (Überschrift: „Warum wollen junge Männer und Frauen nicht zur Polizei?“ mit der Folge, dass ganz viele unserer Leserinnen und Leser wissen wollten, wo sie sich bewerben können, weil Polizist zu werden für sie ein Traumberuf ist; und ein Video von Ahmad Kalaji über ein paar Enthusiasten, die sich an den kalten grauen Winterwochenenden an Berliner Seen treffen um zu baden. „Guckt Euch das an, wenn Ihr findet, dass es in Deutschland zu kalt ist“, schrieb Redakteur AbdolRahman Omaren in den Vorspann. Falls Sie für Ihre Redaktion eine nette Abkühlung wünschen – für das Video machen wir gerne auch deutsche Untertitel.

Pandas und andere Chinesen

Zwei Stunden wartete Khalid Alaboud vor dem Panda-Gehege im Berliner Zoo, bis wenigstens einer der beiden kleinen süßen Kuschelbären sich sehen und fotografieren ließ. Er stand da, umringt von einer ganzen Gruppe von Schüler*innen und Touristen. Plötzlich raunte einer: „Pass auf, hinter Dir steht ein Chinese“. Khalid drehte sich um. Ja, die Pandas sind ein Bindeglied zwischen Berlin und China, und ihr Wert für die internationalen Beziehungen ist groß. Doch da das Corona-Virus die Schlagzeilen bestimmt, spielten die Schüler mit der Angst.

„Danke, dass Ihr uns verlässlich informiert“ – auch dies ist eine Zeile aus den Kommentarspalten von Amal. Wir haben in diesen Tagen getan, was andere Medien auch tun: Nämlich darüber informiert, was dieser Virus ist, wie er sich verbreitet, was man tun kann, um sich zu schützen. Und wir haben deutlich gemacht, woher diese Informationen kommen, nämlich vom Robert-Koch-Institut, der zentralen Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und –prävention – und nicht aus irgendeiner Gerüchteküche, wo Verschwörungstheorien köcheln und niemand weiß, was wahr ist und was Propaganda.

Ein Herz voll Leben


In den Straßen von Berlin läuft derzeit eine große Werbekampagne für Organspende-Ausweise. „Egal, wie sie ihn tragen, Hauptsache sie haben ihn“, heißt der Slogan. Aora Helmzadeh erzählt auf Amal dazu eine sehr persönliche Geschichte: „Wenn Ihr mich fragt, dann ist die Organspende die schönste Errungenschaft der Menschheit“, schreibt sie und erzählt von ihrer Mutter im Iran, die schwer herzkrank war und schon vier Operationen hinter sich hatte, als die Ärzte sagten: Sie haben noch zwei bis fünf Tage, und ein tiefer Schatten über die Familie fiel. Jedes Mal, wenn das Telefon klingelte, wurde der Schatten größer: War das nun der Tod? Doch eines Tages klingelte das Telefon, und es hieß: Wir haben ein Herz für Sie, es gibt einen Spender. Das ist jetzt fünf Jahre her. Der Schatten wicht, das Leben ging weiter. Aoras Mutter lernte die Familie kennen, deren Herz sie in der Brust trägt. Sie traf das Mädchen, deren Vater nun tot war – und dessen Organ ihr das Weiterleben möglich gemacht hat. Wir übersetzen Aoras Plädoyer für die Organspende gerne!