neulich stand plötzlich ein Mann vor der Tür unserer Redaktion. Er war gekommen, weil er unbedingt seine Geschichte erzählen wollte. Mohammed Darwish, 32, aus Deraa in Syrien ist übers Mittelmeer geflohen und gelangte – wie so viele andere – 2015 nach Deutschland. Er hat viel faslch gemacht seit er nach Deutschland gekommen ist. So hat er bei jedem Asylgespräch seine Geschichte ein bisschen anders ausgeschmückt. Warum? Er zuckt die Achseln. Als er nach seinen Papieren gefragt wurde, wusste er es nicht besser: Statt zu sagen, dass er die Papiere auf der Flucht verloren hat, präsentierte er falsche Papiere, die ihm ein Bekannter aus Syrien besorgt hatte. So kam es, dass die Beamten Zweifel bekamen und so kam es, dass er nur Aufenthalt für sechs Monate bekam und in seinem Aufenthaltstitel steht: „Herkunft ungeklärt“.Und nun? Mit diesem Ausweis, kann Mohammed Darwish keinen Deutschkurs besuchen und – aus seiner Sicht das Schlimmste – er kann keinen Antrag auf Familienzusammenführung stellen. Seit vier Jahren hat er Frau und Kinder nicht gesehen und die Trennung macht ihm sehr zu schaffen. Er steht am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Khalid Alaboud hat Mohammad Darwish zugehört und die Geschichte aufgeschrieben. Es ist der Bericht eines verzweifelten Mannes, der dachte, er könne die deutsche Bürokratie überlisten und sich dabei immer tiefer in Widersprüche und Probleme verstrickt hat. Mohammad Darwish ist sicherlich ein krasser Einzelfall, aber er ist nicht der einzige. Hier geht es zum Artikel auf Arabisch.
Interesse? Wäre das auch eine Geschichte für Ihre Redaktion? Gerne übersetzen wir diesen (und auch alle anderen) Artikel ins Deutsche. Eine Mail an info@amalberlin.de genügt.
Wie war es, als Du deine erste Wasserleiche gefunden hast?
Dies ist noch so eine Geschichte, die wir nicht gesucht haben, sondern die von alleine zu uns kam. Unsere Autorin Aora Helmzadeh hat neulich bei einer Veranstaltung einen jungen Mann kennengelernt, der ihr auf die harmlose Frage, was er denn so mache, eine erstaunliche Antwort gab. Natürlich wollte sie sogleich mehr wissen. Verständlich, denn sein Job ist Wasserleichen bergen. Hier geht es zu ihrem Artikel auf Persisch.
Rose von Damaskus, Außenstelle Berlin
Wenn ein neues Cafè aufmacht, dann schreibt man in der Regel eine Restaurantkritik oder einen kurzen Ausgeh-Tipp. Abdolrahman Omaren hat sich für eine andere (journalistische) Form entschieden und hat eine Art Liebeserklärung verfasst. Dabei geht es allerdings auch um ein ganz besonderes Café: Allein für die Herstellung der Möbel in der „Rose von Damaskus“ haben Intarsienkünstler und spezialisierte Schreiner in Damaskus vier Monate gearbeitet. Shisha, Geschichtenerzähler, Tee mit Minze. Hier geht es zum Bericht über einen Sehnsuchtsort.
Islamische Vielfalt
Für viele Neuangekommene aus der islamischen Welt ist es eine neue Erfahrung, dass sie in Deutschland auf so viele unterschiedliche Arten des Islams stoßen. Hier leben Muslime aus vielen Ländern nebeneinander, sie haben unterschiedliche Arten zu beten und ihren Glauben im Alltag auszudrücken. Die Frage, welches die beste Art ist, welche Art richtig ist, sollte lieber gar nicht erst gestellt werden. Oder? Tatsächlich hat unser Bericht über den Besuch des Khalifen der Ahmadiyya Gemeinschaft in Berlin für einige Diskussion unter unseren Leserinnen und Lesern gesorgt: Wer ist dieser Mann, der da im Namen des Islams spricht und zu dessen Rede in Berlin zahlreiche einflussreiche Politiker und Politikerinnen erschienen? Asmaa Yousuf war dabei und hier geht es zu ihrem Artikel mit den wichtigsten Fakten zum Besuch.
Mini-Stories 3
Das Amal-Tandem aus Khalid Alaboud und Andreas Lorenz besucht den Check-Point Charly. Es ist die dritte Folge unserer Serie zum 30. Jahrestags des Mauerfalls.
Selfie einer Flucht
Der Dokumentarfilm, den Dawod Adil in diesem Video vorstellt, ist ein ganz besonderer Film. Es ist der dramatische Bericht einer Familie auf dem Weg von Afghanistan nach Deutschland. Das Besondere: Der Hauptdarsteller ist zugleich der Regisseur und Kameramann.