Für den Fall, dass Sie in diesen Tagen im Jahresendspurt sind und zu beschäftigt, den Newsletter bis zum Ende zu lesen, kommt hier schon einmal das Wichtigste vorab: Wir wünschen allen unseren Leser:innen frohe Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr! Vielen Dank, dass Sie uns begleiten und unterstützen. Das bedeutet uns sehr viel! Wir freuen uns auch, wenn Sie sich noch die sieben Minuten Zeit nehmen und mit uns auf das Jahr zurückschauen, das wohl das aufregendste, schlimmste, fantastischste und auf jeden Fall ein ganz besonderes Jahr in unserer Geschichte war. |
Mit dem Jahresanfang 2025 hat die neugegründete Amal News gGmbH ihren Betrieb aufgenommen. Vorher war Amal ein Teil des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik GEP und nun sind wir als Tochtergesellschaft unabhängiger und können flexibler auf aktuelle Entwicklungen reagieren. Von diesen großen Veränderungen (für uns bedeutete es neue Aufgaben, neue Software und neue Arbeitsverträge) haben unsere Leser:innen nur wenig mitbekommen. Kein Wunder, denn die waren Anfang 2025 mit anderen Dingen beschäftigt. Viele starrten wie Kaninchen vor der Schlange auf den Bundestagswahlkampf: Wann passiert der nächste Anschlag? Wo eine Messerattacke? Die scharfen Positionen gegen Migration im Wahlkampf brachten vielen schlaflose Nächte. Da kamen die großen bunten Demos gegen die Zusammenarbeit der CDU mit der AfD als kurzfristiger Stimmungsaufheller gerade recht. |
Amal, Frankfurt! x Uni Mainz im Wahlkampf |
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Gemeinsam mit den Studierenden der Uni Mainz und deren Professorin Katja Schupp und der Dozentin Gabi Glasstätter organisierte das Team von Amal in Frankfurt eine Kampagne zur Bundestagswahl. Neue Wähler:innen mit arabischen, afghanischen und ukrainischer Herkunft wurden vorgestellt und nach ihrer Meinung gefragt. Ziel: Neuwähler:innen motivieren und zudem die Politik darauf aufmerksam machen, dass es eine wachsende Zahl von Stimmen mit Migrationshintergrund gibt. Im kleinen hat dies super funktioniert: Unsere Kollegin Souzan Nassri wurde als Bürgerin in die SWR-Wahlarena eingeladen und durfte den Politiker:innen eine Frage stellen. |
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 | Neuanfang in Syrien |
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Im Januar, im Februar und im Juli organisierte Amal jeweils mit anderen Partnern Diskussionsrunden zum Thema Neuanfang in Syrien. Dabei beobachteten wir (leider) dass die Bereitschaft der Syrer:innen in Deutschland, miteinander zu diskutieren, immer mehr abgenommen hat. Bei unserem ersten runden Tisch im Januar war noch große Aufbruchstimmung und Neugier aufeinander. „Toll, dass wir hier alle Themen auf den Tisch packen können und nicht so viel unterm Tisch getreten wird“, sagte eine der Teilnehmenden nach dem Event. Hoffen wir, dass wir möglichst bald wieder dahin kommen. |  |
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Besonderes Highlight war natürlich unser Projektstart in Damaskus. Aus der Summer School ist inzwischen eine Journalistenschule geworden. Nach dem Vorbild von Journalistenschulen in Deutschland haben wir eine Lehrredaktion aufgebaut. 15 Monate dauert die Ausbildung insgesamt. Sie ist sehr praxisorientiert und wird hoffentlich einen Beitrag leisten, um die Medienlandschaft in Syrien ein bisschen besser* zu machen. Mit besser* meinen wir: professionell, tolerant, divers, neugierig, weltoffen und kritisch. Unser Kollege Aboud Omaren leitet das Projekt in Damaskus und viele der Kolleg:innen aus dem syrischen Team unterstützen ihn, indem sie als Trainer:innen in Damaskus unterrichten. |  | Krieg ohne Ende und dann noch Trump | 2025 war das Jahr, als unsere ukrainischen Leser:innen anfingen, sich für deutsche Politik zu interessieren…das ist an sich natürlich eine gute Sache, schließlich ist unser Ziel, alle neuangekommenen Geflüchteten so mit Nachrichten zu versorgen, dass sie sich an der Gesellschaft beteiligen können. Allerdings war der Grund, weshalb politische Nachrichten auf unseren ukrainischen Seiten mehr und mehr gelesen wurden, eher ein downer: Passierte dies doch zeitgleich mit dem Antritt der neuen Bundesregierung und der neuen harten Linie gegen Migration. Mit dem Amal-typischen Mix aus Society-Themen, Ausgehtipps und wichtigen politischen Nachrichten schauen die ukrainischen Seiten in Berlin und Frankfurt auf ein super erfolgreiches Jahr zurück. Wir sind stolz auf unsere hübschen Steigungsreliefs. (Oben Frankfurt, unten Berlin) | | | Amal am Abgrund |
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Umso krasser traf uns im Juni die größte Finanzkrise unserer Geschichte: Eigentlich war alles vorbereitet und in die Wege geleitet, dass wir Anfang 2025 mit einem von der EU geförderten Projekt beginnen konnten. Doch die Bewilligung und dann die Auszahlung ließen auf sich warten und so konnten wir ab Juni 10 Mitarbeitende nicht weiter beschäftigen. Welch ein Frust, unzählige Formulare für die Agentur für Arbeit auszufüllen, statt Reportagen zu schreiben und Reels zu filmen. Tatsächlich konnte sich das Kernteam von Amal nur durch freundliche Unterstützung der uns fördernden Stiftungen (Danke Crespo-Foudation, danke Schöpflin, danke Porticus) über den Sommer retten. Zudem nahmen wir Contentproduktionsaufträge von der GIZ etc. an, um die Gehälter eines Teils des Teams weiterzubezahlen. Das hört sich dramatisch an…es war aber noch deutlich schlimmer. Erst zum 1. November konnten wir die Mitarbeitenden wieder einstellen und sind jetzt wieder mit (fast*) voller Power dabei. Fast*, weil einige Stellen noch neu besetzt werden. | Neu im Team |
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Als Verstärkung haben auch Arethas gewinnen können. Das ist der Spitzname unseres KI-Tools, das derzeit gerade programmiert und erprobt wird. Auf Persisch und Arabisch läuft es schon gut, ab Januar soll auch die ukrainische Version an den Start gehen. |  |
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In diesem Sinne: Wir hoffen, dass 2026 ein besseres Jahr wird. Ein bisschen weniger aufregend, ein bisschen weniger Krieg und Schlaflosigkeit, etwas mehr Normalität und mindestens genauso viele fantastische Momente wie 2025. Unseren nächsten Newsletter bekommen Sie Anfang Januar. Bis nächstes Jahr! |  | PS* Das Bild zeigt den Blick aus unserem Fenster: Innen ist Weihnachtsfeier mit einem Glas in der Hand der Fotografin und Amal-Redakteurin Nana Morozova, davor die Präsente zum Wichteln der Redaktion und draußen Berlin. Auf der Fensterscheibe erkennen Sie noch die Zeichnung, die zum Onboarding Workshop entstanden ist, als wir Anfang November unsere neuen-alten Kolleg:innen wieder ins Team aufgenommen haben. |
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Eine schöne Woche wünscht Das Team von Amal |
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Amal News gGmbH info@amalnews.de |
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