Ramadan allein zu Hause? Amal versüßt das Fastenbrechen

Willkommen, Ramadan. Willkommen Zeit der Liebe und Zeit, um Gutes zu tun. Wir haben viel überlegt, wie wir als Redaktion der Amal-Community diese Zeit verschönern können. Wir dachten an all jene, die abends zum Fastenbrechen allein sind und wegen Kontaktbeschränkungen und Corona-Regeln weder in die Moschee gehen können um zu beten, noch zu Freunden und Verwandten, um in großer Runde zusammen zu kochen und essen. So entstand die Idee zu den Ramadan Salons: Wenn Ihr schon alleine zu Hause sein müsst, dann kommen wir per Live-Stream mit unserem Programm zu Euch ins Wohnzimmer. Die Idee ist folgende: Amal-Reporter*innen gehen abends zum Sonnenuntergang zu interessanten Gastgebern zum Fastenbrechen, essen mit ihnen, reden mit ihnen und streamen die Gespräche zu all jenen, die allein sind. Dass das Land gerade die Notbremse zieht, hat aber auch die Produktion der Salons massiv eingeschränkt: Mit maximal einem Amal-Reporter pro Dreh und zum Teil auch das nur aus der Ferne per Video-Schalte lässt sich nur improvisieren. Schön wird es trotzdem. Lassen Sie sich überraschen. Die Botschaft ist klar: #wirbleibenzuhause – und machen das Beste draus.

Musik mit Wassim Mukdad

Auftakt in dieser neuen Staffel vom Amal Salon bilden Online-Auftritte mit dem berühmten Oud-Spieler Wassim Mukdad. Er präsentiert religiöse Werke, um die Botschaft dieser Tage in die Herzen der Menschen zu tragen. Anas Khabir hat den syrischen Musiker dabei mit der Kamera begleitet und ein ganz besonderes Erlebnis gestaltet. Hier (https://www.facebook.com/AmalBerlinNews) geht es zu dem Live-Stream am Freitag um 19 Uhr.

Die Kanzlerin lässt grüßen

Angela Merkel schickt allen Muslimen herzliche Grüße, die Integrationsbeauftragte Annette Widmann Mauz zeigt öffentlich Verständnis dafür, dass es schwierig ist, den Ramadan zu feiern ohne sich zu treffen. Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche, würdigt das Engagement muslimischer Gemeinden, im Ramadan Hilfebedürftige zu unterstützen. „Es ist besonders jetzt in der Pandemie an uns, denen nahe zu sein, die Trost und Beistand brauchen.“ Die Liste der Grußworte ließe sich lange fortsetzen. Wir berichten darüber.

Corona und Herkunft

Amloud Alamir hat sich mit Charbel El Bcheraoui zum Interview getroffen, der am Robert Koch Institut zu evidenzbasierter Public Health forscht. Sie wollte wissen, was dran ist an den Gerüchten, dass die Araber von der Sonnenallee und die türkischen Großfamilien wesentlich mit daran Schuld sind, dass sich Corona so heftig verbreitet. Seine Antwort: „Das ist nicht wahr. Wir wissen, dass sich das Virus in dicht besiedelten Vierteln schneller ausbreitet. Dafür ist es unwesentlich, ob es sich um Migranten oder Deutsche handelt.“ Bcheraoui geht noch einen Schritt weiter. „Wir haben es hier mit Stereotypen über uns Migranten zu tun – und ich bin einer davon“, sagt er. „Wichtig ist, dass wir hier die Chance haben, diese Stereotypen zu durchbrechen, indem wir mit gutem Beispiel vorangehen.“ Das Interview mit deutschen Untertiteln stellen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Selbsttest mit Spaß

Schon getestet? Mit einem liebevoll gestalteten Erklärvideo nimmt der Illustrator Noah Ibrahim wohl jedem die Angst vor diesem Schritt. Auch das ist Teil unserer Corona-Kampagne und wurde und wird rechtzeitig zum Ramadan über die sozialen Netzwerke verbreitet. Auch wer längst weiß, wie´s geht, hat Spaß an diesen Bildern.

Demo gegen Abschiebung

Um gegen eine neuerliche Abschiebung nach Afghanistan zu protestieren, versammelten sich am vergangenen Mittwoch rund 350 Demonstrant*innen am Flughafen BER. Aufgerufen hatte der Flüchtlingsrat Brandenburg. Amal-Reporter Dawod Adil war mit der Kamera vor Ort und dokumentierte die Aktion mit einem Video, und der Kollege Noorullah Rahmani schrieb einen Kommentar dazu. Seine Frage: Warum kommen vor allem Deutsche zu diesen Demonstrationen? Was muss geschehen, dass auch die Afghanen in Berlin für ihre Rechte einstehen? Auf Facebook entbrannte daraufhin eine heftige Diskussion. Unterschieden wurde da vor allem zwischen „den Guten“, die sich integrieren und bleiben können, und den „anderen“, die sich irgendwie durchschlagen, oft kriminell werden und dann abgeschoben werden. Aber: Sind Menschenrechte teilbar? Afghanistan ist kein sicherer Ort – schon gar nicht für die Abgeschobenen. Darin sind sich alle einig.

Tage des Exils

Hinweisen möchten wir an dieser Stelle noch auf die Tage des Exils, die derzeit in Hamburg stattfinden – mit einem prallen Programm von Veranstaltungen. Wie der Performance der sudanesischen Künstlerinnen Amir Omer und Yodit Akbalat (auf Arabisch mit deutscher und englischer Übersetzung). Die beiden Freundinnen teilen ihre Alltagsgeschichten, ihr Lachen und ihre Tränen mit Ihnen am Telefon. Natürlich beim Kaffee, den Sie sich allerdings selbst zubereiten müssen. Diese Veranstaltung findet in der Zeit vom 15. bis 17. April mehrmals statt. Mehr dazu hier (http://www.kampnagel.de/de/programm/wanaset-yodit-home-version/) und hier (https://www.koerber-stiftung.de/tage-des-exils/veranstaltungen/wanaset-yodit-3127) .

Amal im Deutschlandfunk

Kürzlich war eine Kollegin vom Deutschlandfunk in der Redaktion, um mitzuerleben, wie Amal im Corona-Alltag agiert. Herausgekommen ist dabei ein schöner Beitrag, der am 2. April ausgestrahlt wurde und den Sie hier nachhören können.

Fotos: Anas Khabir, Noah Ibrahim, Dawod Adil, Bundesregierung/Picture Alliance.

Amal, Hamburg! berichtet auf Arabisch und Farsi/Dari über alles, was in Hamburg wichtig ist. Gerne übersetzen wir einzelne Artikel auch ins Deutsche und stellen sie Redaktionen gegen Honorar zur Verfügung. Bitte wenden Sie sich per Mail an: info(at)amalhamburg.de