10/05/2024

Unsere Moderatorin Nilab Langer bei RTL

Zum Tag der Pressefreiheit hat RTL einen Beitrag über Amal gesendet. Darin wird unsere Moderatorin Nilab Langer von der afghanischen Redaktion in Hamburg vorgestellt. Regelmäßige Leser:innen dieses Newsletters kennen unsere Moderatorin Nilab Langer, denn sie ist eine der beiden Moderator:innen unseres sehr erfolgreichen Nachrichtenpodcasts für die afghanische Community. Für den Beitrag drehte das RTL-Team bei ihr zu Hause und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen der Amal-Videopodcast-Produktion. Sie sehen darin, wie Nilab Langer mit HIlfe ihres Ehemannes ihr Wohnzimmer in ein TV-Studio verwandelt und dort ihre Moderation aufnimmt.
RTL Nord Sendung vom Tag der Pressefreiheit am 3.5.2024, Beitrag über Amal, Hamburg!-Redakteurin Nilab Langer ab Minute 11. Hier.

Was Amal für uns bedeutet

Mit öffentlichen Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Themen ist es im Moment ebenso kompliziert wie mit politischen Nachrichten: Es ist nicht so leicht, das Publikum zu erreichen. Viele Veranstalter tun sich schwer, ihre Events voll zu bekommen. Das mag eine Nachwirkung von CORONA sein oder an allgemeiner Schlappheit der Öffentlichkeit liegen. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass unsere Party zum 5jährigen Bestehen von Amal in Hamburg schon im Vorfeld ausgebucht war. Nicht nur das, die Angemeldeten sind auch erschienen und haben noch ihre Freund:innen mitgebracht. Bereits am frühen Abend waren alle 200 Eintrittsbändchen ausgegeben. Anders gesagt: Die Party mit viel Live-Musik, Redebeiträgen und viel Tanzen am Ende war ein voller Erfolg. Dawod Adil und Jalal Hussaini waren mit ihren Kameras dabei und haben die Stimmung eingefangen. Hier geht es zu ihrem Video.

Video von Dawod Adil und Jalal Hussaini

Wir haben etwas gegen Fachkräftemangel, aber eigentlich ist er auch eine Chance

Fachkräftemangel ist eines unserer Lieblingsthemen. Immer, wenn wir darüber berichten, können wir sicher sein, dass wir besonders viele Klicks bekommen. Unsere Leser:innen scheint es geradezu zufrieden zu machen, wenn sie lesen, wo überall Stellen frei sind und händeringend Arbeitnehmer:innen gesucht werden. Einerseits verbessert es ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Viele haben immer noch damit zu kämpfen, einen guten Job zu finden. Zum anderen macht es Hoffnung: Je mehr Arbeitskräfte gesucht werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass die deutsche Gesellschaft bei Gelegenheit bemerkt, dass es nicht im nationalen Interesse ist, rechte Parteien zu wählen, die beispielsweise Remigration propagieren. Auch Rassismus ist in diesem Zusammenhang ein Schuss ins eigene Knie. Wenn Vernunft und die Prinzipien der Menschlichkeit nicht reichen, um den Rechtsruck zu bremsen – so die Logik – dann vielleicht der zunehmende Fachkräftemangel?

Hier geht es zu einem Video von Haytham Abo Taleb und Ronnie Darwish. Sie waren bei Jumpp zu Besuch, einer Initiative, die Migrantinnen hilft, ihre Karriere in Deutschland in die Hand zu nehmen.

Video von Haytham Abo Taleb und Ronnie Darwish

Ostern im Exil: Dritter Versuch

Das Hefegebäck Paska gehört zum orthodoxes Osterfest, wie Lebkuchen zum traditionellen deutschen Weihnachten. Darüber haben sich viele Ukrainier:innen vor 2022 wenig Gedanken gemacht. Irgendjemand aus der Familie hat es immer so gebacken, wie es sich gehört und alle haben am Tag des orthodoxen Osterfestes zusammen gefeiert. So war es schon immer. Mit dem Krieg wurden all diese Gewissheiten zerschlagen: Die Familien sind nicht mehr beieinander, das Osterfest wird inzwischen nach zwei verschiedenen Kalendern gefeiert: Viele Ukrainerinnen haben sich von der Ost-Kirche abgewandt und orientieren sich an West-Europa und dann ist da noch die Sachen mit dem Osterbrot. Paska sieht ganz einfach aus, aber es ist nicht leicht, es so hinzubekommen, wie es sein muss.

Wie gelingt der typische Geschmack, der an den warmen Ofen der Oma in ihrem Häuschen im Dorf erinnert? Wie erinnert man sich überhaupt an so einen Geschmack, der mit Heimatgefühlen aufgeladen ist und mehr im Herz als auf der Zunge gespürt wird? Amal-Redakteurin Viktoriia Chernykova-Berezdetska hat sich bei ukrainischen Frauen in Darmstadt umgehört:

„Im ersten Jahr haben wir alle nach unterschiedlichen Rezepten gebacken, und einige hatten gute Ergebnisse, andere nicht: Mal war der Teig falsch, mal war die Glasur zu dünn“, berichtet Zoryana Oberemok. Ostern 2023 habe eine von ihnen ein Rezept gefunden, das gut funktionierte und hat es veröffentlicht. Inzwischen ist aus den Darmstädter Paska-Bäckerinnen eine Back-Aktivistinnen-Gruppe geworden. Sie backen im großen Stil und spenden den Erlös für die Ukraine. Derzeit sammeln sie für neue Krankenwagen. Unter dem Logo „Delicious for Donuts“ verkaufen sie nicht nur zu Ostern, sondern inzwischen jeden Samstag ihre Backwaren und versammeln sich zu wöchentlichen Kundgebungen, um die Solidarität im der Ukraine aufrecht zu erhalten.  Hier geht es zum Artikel auf Ukrainisch.

Wir wünschen Ihnen eine schöne Woche!

Viele Grüße vom Amal-Team
Foto: RTL, Jalal Hussaini, Ronnie Darwish, Zoryana Oberemok