27/09/2023

Du bist nicht allein!

In dieser Woche startet bei Amal ein ganz besonderes neues Projekt: Unter dem Titel „Du bist nicht allein!“ produziert Samah Al-Shaghdari vom arabischen Team in Hamburg einen wöchentlichen Podcast, der sich ganz besonders an Geflüchtete mit Behinderung richtet. Die jemenitische Journalistin und Aktivistin für Frauen- und Behindertenrechte sitzt selbst im Rollstuhl und weiß daher, welche besonderen Fragen und Bedürfnisse Menschen mit Behinderung haben, die als Geflüchtete nach Deutschland kommen.

Bild der AutorinHaben Sie sich vielleicht auch schon einmal gefragt, wie Menschen mit Sehbehinderung Deutsch lernen und wie sie überhaupt lernen, sich in deutschen Städten und Dörfern zu bewegen? Nein? Keine Sorge: Sie sind nicht allein. Die Rechte von Geflüchteten mit Behinderung sind ein Thema, das insgesamt nicht viel Beachtung findet. In den meisten Gemeinden wird viel getan, um Barrierefreiheit herzustellen. Aber wie können Menschen, die neu nach Deutschland kommen, lernen, sich in diesem System zu bewegen? Klar, es gibt Mobilitätsberatung. Das ist ein großartiges Angebot. Aber, haben Sie schon einmal versucht, dort einen Termin zu bekommen? Wie können Betroffene mit der Situation umgehen?

Jeden Dienstag eine neue Folge

Um diese Fragen geht es in ihrer ersten Podcastfolge, in der Samah Al-Shaghdari den Menschenrechtsaktivisten Rezan Salah Ibo zum Gespräch trifft. Hier geht es zur ersten Folge. Weitere Folgen werden jeden Dienstag auf den bekannten Podcast Kanälen veröffentlicht und natürlich bei Amal. Dies ist ein sehr spezialisiertes Medienprodukt, das sich an eine Hörerschaft richtet, die nicht leicht zu erreichen ist. Bitte helfen Sie uns, dass der Podcast zu den Hörer:innen kommt. Teilen Sie ihn gerne! Leiten Sie den Link weiter! Sorgen Sie mit dafür, dass arabische Geflüchtete mit Behinderung sich nicht ganz so alleingelassen fühlen. (Apropos mithelfen. Falls Sie gerne noch mehr für Amal tun wollen und gerade einen Job suchen….gucken Sie doch einmal hier). 

Auch für Menschen ohne Behinderung ist der Podcast ein Eyeopener

In der Redaktion haben wir natürlich Schritt für Schritt mitverfolgt, wie der Podcast vom Konzept bis zur Produktion entstanden ist. Als er fertig war, waren dennoch viele aus dem Team sehr erstaunt über den Inhalt. „Ich habe nie darüber nachgedacht, wie es blinden Geflüchteten geht! Das ist eine sehr wichtige Information!“, so ein Kollege. „Vielleicht“, so ein anderer: „Sollten wir dafür eine neue Kategorie auf unserer Webseite einrichten, damit Menschen mit Behinderung die Informationen schneller finden können. Diese Infos gibt es ja sonst nirgendwo!“

Es gab bereits zahlreiche Medienreaktionen zum Beispiel im jemenitischen TV:

Syrische Wurzeln und deutsche Flügel

Vergangene Woche veranstalte die Gesellschaft der Syrischen Ärzte und Apotheker in Deutschland seinen Jahreskongress in Frankfurt am Main. Dabei ging es um wissenschaftliche und berufsspezifische Fragen, wie auf jeden anderen Ärztekongress. Es ging aber auch um die Frage, die derzeit viele Menschen in Deutschland (egal, ob Syrer:innen oder Deutsche) besonders beschäftigt: Wie kann es sein, dass es auf der einen Seite Fachkräftemangel im Gesundheitswesen gibt und auf der anderen Seite noch immer syrische Ärzt:innen den Einstieg ins Berufsleben nicht gefunden haben?

Insgesamt, so das Fazit des Kongresses, ist die Integration von syrischen Mediziner:innen in Deutschland weit fortgeschritten – syrische Ärzt:innen stellen mit 5639 (Zahl von SyGAAD e.V.) die größte Gruppe ausländischer Ärzt:innen im deutschen Gesundheitswesen – aber es gibt keinen Grund, sich entspannt auf die Schulter zu klopfen. So diskutierten die Kongressteilnehmenden über Fortbildungsbedarf, über bürokratische Hürden und auch über dass hässliche Thema Rassismus im Krankenhaus. Für Amal waren Haytham Abo Taleb und Ronnie Darwish dabei.

Video von Ronnie Darwish und Haytham Abo Taleb

7 Jahre Amal

am 26. September 2016 startete Amal als Workshop für geflüchtete Journalist:innen in den Räumen der Evangelischen Journalistenschule in Berlin. Anfangs war das Projekt für acht Monate angelegt und nur für diese Zeit hatten wir Finanzierung durch die Evangelische Kirche Deutschlands zugesagt bekommen. Heute, sieben Jahre später, sind einige der Kolleg:innen von damals immer noch dabei. Andere sind inzwischen weitergezogen, arbeiten für deutsche Medien, studieren oder haben eine andere Berufung gefunden. Dafür sind viele Neue hinzugekommen und Amal hat sich sehr verändert.

Auf der Treppe – Foto oben 26.9.2016, unten im Sommer 2022// Inzwischen ist die Amal-Redaktion so gewachsen, dass sie nicht mehr so locker auf die Treppe passt. Wir sind aber auch umgezogen und wir suchen dringend Verstärkung…..siehe unten.

Wollen Sie auch in so einem tollen Team arbeiten?

Sie wollen nicht nur Geld verdienen, sondern etwas Sinnvolles machen? Haben Sie die Nase voll, weil Rassismus und Hass auf Flüchtlinge immer stärker wird und Sie wollen dem etwas entgegensetzen? Mögen Sie Teamarbeit und sind Profi in Verwaltung? Dann sind Sie bei uns richtig! Berlins netteste, bunteste Redaktion sucht eine:n Assistent:in.

Interesse? Bitte schreiben Sie uns: Buero@amalberlin.de

Hier geht es zur Stellenanzeige.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und eine schöne Woche!

Viele Grüße vom Amal-Team